Trotz weltweiter Kritik - Warum ist Palmöl so begehrt?

 

Palmöl ist in aller Munde – wortwörtlich! Denn es ist mittlerweile in fast jedem zweiten Supermarktprodukt enthalten: zum Beispiel im Schokoriegel, Speiseeis, Pizza, aber auch in Lippenstift, Waschmittel und Seife. Palmöl als Inhaltsstoff musste bisher nicht extra ausgewiesen werden, es verbirgt sich hinter der Bezeichnung „pflanzliches Fett“. Das aus der Palmfrucht gewonnene Öl hat beste Eigenschaften: Es ist ertragreich und industriell gut verwertbar. Margarine aus Palmöl gilt als besonders „streichzart“ und zusätzlich ist es lange haltbar und vor allem deutlich billiger als andere Pflanzenöle.

Ein Drittel des weltweiten Konsums an pflanzlichem Öl stammt mittlerweile aus der Palmfrucht. Rund eine Million Tonnen Palmöl werden allein jährlich in Deutschland verbraucht – der weltweite Bedarf hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Palmöl ist ein sehr ergiebiges Öl! So benötigt man deutlich weniger Anbaufläche zum Erreichen gleicher Produktionsmengen im Vergleich zu anderen Pflanzenölen. Die Folge der weltweit steigenden Nachfrage nach Fertigprodukten führt jedoch zu einer ständigen Ausdehnung der Palmöl-Anbauflächen.

 

 

Was bedeutet dieser rasante Anstieg?

Ölpalmen wachsen ausschließlich im tropischen Klima und stehen damit in direkter Konkurrenz zu Regenwaldflächen. Da rund 85% des weltweiten Palmöls auf Böden in Indonesien und Malaysia produziert wird, werden dort immense Regenwaldgebiete gerodet, Kleinbauern von ihrem Land vertrieben, Lebensräume stark bedrohter Tierarten dezimiert.

Der Industrie ist diese Problematik bekannt! Trotz weltweiter Kritik scheut sie sich vor der Umstellung ihrer Rezepturen. Gründe dafür sind vielfältig, zum Beispiel die verarbeitungstechnischen Vorteile. Der Hauptgrund jedoch ist finanzieller Natur. Palmöl ist das billigste Öl auf dem Weltmarkt. Auf Kosten anderer! Wir können aktiv dagegen vorgehen: Reduzierung des persönlichen Verbrauchs – der wichtige ERSTE Schritt!